Samstag, März 24, 2007

Es kann so schnell gehen

Dieser Eintrag hat ausnahmsweise gar nichts mit Poker zu tun.

Am Freitag den 23.03.2007 erschien ein Kollege von mir nicht im Büro. Wie sich herausstellte, kam er auf glatter Fahrbahn auf die Gegenspur und rammte ein entgegenkommendes Fahrzeug, er verstarb noch am Unfallort. 28 Jahre wurde er alt.

Es war kein sehr enger Kollege von mir, doch jemand, mit dem ich öfters etwas zu tun hatte. Ich trauere auch nicht großartig, dafür kannte ich ihn zu wenig. Doch es zeigt ganz deutlich, wie schnell alles gehen kann. Gestern grüßt man die Person noch auf dem Weg zur Mittagspause und morgen wird sein Schreibtisch ausgeräumt.

Ruhe in Frieden Voddy

3 Kommentare:

WanderBert hat gesagt…

Mhh, das zeigt eigentlich wieder, das man JEDEN Tag irgendwie genießen sollte, doch fällt das in unserer Gesellschaft sehr schwer. Sie ist schnell, stressig und auf Superlativen ausgelegt. Da haben es die südlichen Länder wohl etwas entspannter...

28 Jahre, das ist wahrlich kein Alter zum gehen...

Anonym hat gesagt…

Tut mir leid. hab das gleiche erlebt, mein kollege (auch nicht ein sehr enger, aber eben..) kam mit dem motorrad von der spur ab... er war gerade mal 18. klar hält sich die trauer in grenzen, aber man sieht ihn nie wieder, beim arbeiten, in der berufsschule... es ist schon ein komisches gefühl.

wolverine hat gesagt…

Hi Leute,

ich kann euch völlig verstehen. Ich habe so etwas leider erlebt wo mir der
jenige nahe stand. Ich habe mich leider nie von ihm verabschieden können. Kannte ihn schon als er 13 Jahre alt war. Er war der kleinste aus einer marokanischen Großfamilie. Sein älterer Bruder war mit mir in der Lehre. Netter Junge. Kein Kraut und vor allem gut im Job.

Kannte seine ganze Familie. Sind oft zusammen raus gegangen und hatten viele schöne Abende zusammen. Er machte seine Lehre fertig und erkrankte danach an Leukämie. Er kämpfte 2 Jahre gegen den Tod an und besiegte ihn. Er fing wieder an zu arbeiten, in der selben Firma wie ich. Wir arbeiteten 4 Jahre zusammen. Tag für Tag.Er war einer der freundlichsten, nettesten Menschen die ich je kennengelernt habe. Das sage ich jetzt nicht weil ich ihn vermisse, sondern weil es so war. Diese Seltenheit von Mensch ist heut zu Tage selten. Fast ausgestorben.

Dann eines Tages, ich war dabei als er diesen schrecklichen Anruf aus der Klinik bekam, dass seine Werte plötzlich nicht mehr in Ordnung waren. Ich werde diese Schreie und diesen panischen Blick in den Augen eines Menschen nie vergessen.

Drei Monate später war er tot. Er hatte nach der ersten Chemo jetzt nur noch eine 20%tige Überlebenschance gehabt. Er hat selber die zweite Behandlung abgelehnt und seinen Tod akzeptiert. Er hat ihn umarmt.

Nach diesem Telefonat habe ich ihn leider nicht mehr gesehen und konnte mich nicht mehr von ihm verabschieden. Er hat in den ihm verbleibenden Monaten wohl all das nachgeholt wovon andere Menschen nur träumen können.

Doch er ließ mir etwas durch einen seiner Weggefährten bis hin zum Tode ausrichten:" Es kommt der Tag an dem wir uns wieder sehen mein FREUND. Ich habe leider nicht die Zeit es dir selber zu sagen, aber ich nehme dich in meinen Gebeten mit ins Paradies"

Hussein ich vermisse dich.


Also laßt uns jeden Tag genießen, als wenns der letzte wäre. Denn ich finde wir haben uns eine schöne kleine Pokergemeinde zusammengebastelt. Dazu sind viele Menschen die ich leider kennen lernen mußte nicht in der Lage.

In diesem Sinne Amen Reverent Wolv.

Euch allen ein schönes WE.